Ulrich Laubach
Wie unbefriedigend die Situation rund um die Tauberbahn ist, haben wir am Montag, den 29.07.24 bei einer Fahrt mit der Bahn vom Rheinland ins schöne Taubertal nach Weikersheim selbst leidvoll erfahren. Zu dritt haben mein Bruder, meine Schwägerin und ich uns von Mönchengladbach aus an diesem Tag zu einem mehrtägigen Verwandtenbesuch nach Weikersheim aufgemacht. Die Online-Bahnauskunft zeigte uns Schienenersatzverkehr (SEV) mit einem Bus um 18 Uhr ab Bahnhof Lauda an, mit nochmaligem Bus-Umstieg in Bad Mergentheim. Als Grund nannte die Webseite der Bahn „Personalmangel in Stellwerken der Tauberbahn“.
Das funktioniert nie, meinte meine Frau zu dieser Fahrplanauskunft. Sie sollte so recht behalten! Der Regionalexpress RE-8 Richtung Würzburg hatte 10 Minuten Verspätung und kam erst um 18 Uhr in Lauda am Bahnhof an. Ich hatte der Zugbegleiterin des RE-8 noch gebeten, Kontakt aufzunehmen, damit der SEV-Bus in Lauda 2 Minuten später abfahren könne. Vergeblich! Um 18:02 Uhr war ich am Busbahnhof und der SEV-Bus war weg - offensichtlich pünktlich um 18 Uhr losgefahren. Die Abfahrtstafel zeigte als nächste Fahrt einen BUS-SEV um 18:20 Uhr, der aber nur bis Bad Mergentheim (Ankunft 18:40 Uhr) fährt, ohne Anschluss nach Weikersheim. Als Anschlussmöglichkeit wurde ein Rufbus um 19:02 Uhr angegeben, den hätte man aber 1 Stunde vorher telefonisch buchen müssen, also auch keine Möglichkeit für uns. Wir strandeten also gegen 18:40 Uhr in Bad Mergentheim, wo uns glücklicherweise meine Schwägerin mit dem PKW aufsammelte. Vor Ort erfuhren wir, dass diese Schienenersatzverkehr-Situation schon seit Wochen andauert und noch lange bestehen wird.
Für eine Tourismusregion wie das Taubertal ist das wirtschaftlich ein harter Schlag. Viele Tagestouristen reisen auch aufgrund des Deutschlandtickets mit der Bahn an. Ebenso viele ältere Kurgäste, die länger bleiben. Durch den SEV werden viele von ihnen abgehalten und abgeschreckt. Ein herber Verlust für Gastronomie, Museen und Übernachtungsbetriebe!