Bahnhofumbau in Markelsheim stagniert
Wegen des Bahnhofsumbaus in Markelsheim musste am westlichen Ortseingang ein behelfsmäßiger Kreisverkehr gebaut werden, die Ortszufahrt von Osten wurde komplett gesperrt. Die Buserschließung von Markelsheim ist dadurch erheblich erschwert. Wegen dieser baubedingten Unannehmlichkeiten, sowohl für die Bahnkunden, als auch für die lokale Bevölkerung, sollte man annehmen, dass die Westfrankenbahn die Sanierung des Bahnhofs Markelsheim mit Hochdruck vorantreibt und die Bauzeit so kurz wie möglich hält. Leider weit gefehlt.
Bisher seien lediglich vorbereitende Arbeiten ausgeführt worden, schreiben die Fränkischen Nachrichten. Mit den Umbauarbeiten werde erst im März 2026 begonnen, d.h. mehr als ein Jahr nach der Stilllegung des Bahnhofs Markelsheim. Auf eine Anfrage der Initiative Pro Tauberbahn begründete dies die Westfrankenbahn unter anderem damit, dass nötiger Grunderwerb noch nicht vollzogen war und keine Genehmigung des Eisenbahnbundesamtes vorlag. Gestartet hat sie das Projekt dennoch.
Die Initiative Pro Tauberbahn vermutet, dass die Bahn mit den Bauarbeiten am Bahnhof Markelsheim keine besondere Eile hat, weil sie die Zughalte auf diese Weise lange ausfallen lassen kann. Dadurch gelingt es ihr, ihre Zugverspätungen zu reduzieren und Strafzahlungen zu vermeiden. Das Personal, das sie für die Zugkreuzungen in Markelsheim benötigt, kann sie andernorts einsetzen und damit ihr Personalproblem lindern.
Erstaunlich ist, dass die Politik dieses Verhalten klaglos hinzunehmen scheint. Sowohl die betroffenen Kommunen, als auch der Landkreis scheinen resigniert zu haben und tolerieren das Verhalten der Westfrankenbahn. Die Initiative Pro Tauberbahn hätte sich eine aktivere Interessenvertretung zum Wohl der Bevölkerung gewünscht.