Jetzt Interessengemeinschaft Tauberbahn gründen
Wer dachte, dass es nicht mehr schlimmer kommen kann, wurde eines Besseren belehrt. Die Zugausfälle auf der Tauberbahn zwischen Wertheim und Crailsheim haben ein bisher nicht gekanntes Ausmaß erreicht. Zwischen Lauda und Crailsheim fährt nachmittags und abends kein Zug mehr. Es wird lediglich ein Schienenersatzverkehr mit Bussen angeboten, mit dem man jedoch die doppelte Fahrzeit benötigt. Anschlüsse werden verpasst und in den Bussen Fahrräder mitzunehmen ist nicht möglich. Die vielen Zugausfälle und -verspätungen haben bereits zu erheblichen Fahrgastverlusten geführt.
Die Versprechungen des Betreibers Westfrankenbahn, die Züge auf der Tauberbahn wieder zuverlässig fahren zu lassen, erwiesen sich als leer. Weder das im Februar 2023 mit dem Land vereinbarte Maßnahmenpaket, noch die im Januar 2024 vereinbarte Zukunftskommission Westfrankenbahn haben etwas bewirkt. Die Zukunftskommission hat kein tragfähiges Zukunftskonzept für die Tauberbahn entwickelt, sie ist noch nicht einmal eingesetzt worden.
Die Initiative Pro Tauberbahn prophezeit der Strecke eine düstere Zukunft, wenn sich die Region nicht unverzüglich für ein gutes Zugangebot einsetzt. Sie hat sich deshalb bereits an die an der Strecke gelegenen Landkreise und Kommunen gewandt und vorgeschlagen, eine Interessengemeinschaft Tauberbahn zu gründen. Diese soll sich beim Land für ein Zugangebot einsetzen, das dem Zielkonzept 2025 für den Schienenpersonennahverkehr des Landes entspricht. Denn für den Schienenpersonennahverkehr ist das Land zuständig. Es sollte nicht sein, dass andernorts mit viel Geld stillgelegte Bahnstrecken reaktiviert und gleichzeitig in Nordwürttemberg eine vorhandene Strecke abgewirtschaftet wird. Für eine gut funktionierende Tauberbahn braucht es jetzt das Engagement der Menschen in der betroffenen Region.