1. Stabilisierung des aktuellen Fahrplans

Nach Ansicht der Initiative Pro Tauberbahn muss der aktuelle Fahrplan nicht geändert werden. Weshalb er nicht fahrbar sein soll erschließt sich nicht. Denn lange Zeit ist ein nahezu identischer Fahrplan mit den alten VT 628-Triebwagen zuverlässig gefahren worden. Mit den jetzt eingesetzten, deutlich leistungsstärkeren VT 642-Triebwagen sollte dies umso eher möglich sein. Mit den folgenden Sofortmaßnahmen kann zudem die Pünktlichkeitsquote der Züge erhöht werden:

  • Die Fahrzeuge sind in kurzen Intervallen und vollständig zu warten, um fahrzeugbedingte Zugausfälle und Verspätungen zu vermeiden. Fahrzeuge mit Störungen dürfen nicht eingesetzt werden. Dafür muss eine Fahrzeugreserve vorgehalten werden.
  • Um bei den Zughalten Zeit einzusparen kann das Ausfahren der Schiebetritte nach Schweizer Vorbild beschleunigt werden.
  • Schnelleres Anfahren und späteres Bremsen kann die Fahrzeit verkürzen. Hierzu schlagen wir vor, das Personal entsprechend zu schulen.
  • Auf den Bahnsteigen können die Positionen der Einstiegstüren markiert werden. Damit die Züge stets an derselben Stelle zum Stehen kommen sind H-Tafeln aufstellen. Das führt zu einem schnelleren Fahrgastwechsel.
  • Bahnsteigmarkierungen für Radfahrer anbringen und mit dem Hinweis zur Abnahme der Gepäcktaschen versehen.
  • In den Bahnhöfen die Hauptgleise verwenden. Dies führt zu einer Zeiteinsparung durch höhere Einfahr- und Ausfahrgeschwindigkeit, findet bislang in Bad Mergentheim jedoch nicht statt.
  • In Crailsheim die Einfahrt der Tauberbahn auf Gleis 1 priorisieren und prüfen, ob auch hier die Ein- und Ausfahrgeschwindigkeit erhöht werden kann.
  • Den Personalwechsel zügig durchführen (geeigneter wäre dafür Lauda, da die Züge hier Standzeit haben)
  • Die Bahnhofsgleise in Bad Mergentheim nicht mehr als Abstellanlage verwenden. Damit kann der Bahnhof bei Zugverspätung nicht mehr dazu genutzt werden, die Zugkreuzung zu verlegen, z.B. von Markelsheim nach Bad Mergentheim.
  • Den Bahnübergang in Tauberbischofsheim wieder so steuern, dass er nicht mehr in der Zugkreuzung öffnet und dadurch Verspätungen verursacht. Dieser Bahnübergang sorgt seit ein paar Monaten massiv dafür, dass Anschlüsse in Lauda nicht erreicht werden!
  • Im Stellwerk Lauda – aus Richtung Tauberbischofsheim – kann grundsätzlich immer eine schnelle Einfahrt auf Gleis 1 gegeben werden. Meist wird jedoch – abhängig vom Personal – leider nur die langsamere Hp2 verwendet. Hierfür sollte eine Vereinbarung zur Anschlusssicherung zwischen der Westfrankenbahn, DB-Netz, Go-Ahead und dem Land abgeschlossen werden.
  • In Satteldorf wird per Wecker ermittelt, wann ein Zug aus Richtung Wallhausen kommt. Fährt der Triebfahrzeugführer bemüht, dann bleibt das Einfahrsignal geschlossen und die Mühe war vergebens. Hier hat man Angst vor einem zu lange geschlossenen Bahnübergang und lässt stattdessen den Zug warten.
  • Dienstpläne umstrukturieren und Gastfahrten herausnehmen. Diese belasten den Personalaufwand immens. Die Mitfahrt im Zug zum eigentlichen Dienstbeginn wird als Arbeitszeit gerechnet. Durch andere Einteilungen wäre plötzlich mehr Arbeitszeit verfügbar. Des Weiteren könnte durch mehr Gleichmäßigkeit mehr Effizienz erzielt werden. Mittlerweile besteht diese "Planung" nur noch aus Lückenfüllaktionen – eher blinder Aktionismus. Das ist ein schwerwiegender Punkt für die Gesamtsituation. Die Disponentenposition steht hier sehr in Frage....
  • Die Infrastruktur regelmäßig warten. Bahnübergangsstörungen vermeiden, Weichen schmieren, Vegetationspflege durchführen, um nicht auch deswegen immer wieder den Verkehr einstellen oder verlangsamen zu müssen.
  • Übergänge zwischen alter und neuer Technik optimieren.

2. Ein Übergangsfahrplan für wenige Jahre

Nur im Fall, dass die beschriebenen Sofortmaßnahmen nicht ausreichen, um einen pünktlichen und zuverlässigen Zugverkehr auf der Tauberbahn zu ermöglichen, könnte für eine beschränkte Zeit ein Übergangsfahrplan eingeführt werden. Er soll auf der bestehenden Infrastruktur für wenige Jahre einen stabilen Betrieb der Tauberbahn ermöglichen.

Grundsätzlich beruht dieser Fahrplan auf Fahrdaten des leistungsschwächeren Triebwagen VT 628, der hier bis 2019 im Einsatz war. Gefahren wird dieser Fahrplan jetzt allerdings mit den spurtstärkeren VT 642. Allein dies verschafft schon einen Puffer an Stabilität. Die Anschlüsse an den Fernverkehr in Würzburg, Crailsheim und Aschaffenburg bleiben bestehen. Die Tauberbahn bleibt somit im Durchgangsverkehr attraktiv. Die Region wird nicht abgehängt.

Zu Grunde gelegt wird diesem Übergangsfahrplan der Fahrplan aus dem Jahr 2017. An diesem werden einige Anpassungen vorgenommen:

  • Es gibt 3 Fahrlagen
    - RE Crailsheim – Aschaffenburg
    - RB Crailsheim – Wertheim
    - RE Aschaffenburg – Bad Mergentheim

Es ergibt sich ein Wechsel aus schnellen und etwas langsameren Verbindungen.

  • Alle Haltepunkte werden mindestens stündlich bedient.
  • Die Taktzugkreuzungsbahnhöfe verbleiben in Schrozberg und Markelsheim.
  • Die bisherigen Anschlüsse werden in Crailsheim erreicht.
  • In Lauda besteht stündlich Anschluss nach Würzburg, mit dem RE 8 zweistündlich.
  • In Lauda besteht stündlich Anschluss in Richtung Stuttgart.
  • Anschlüsse an die RB 85 bestehen in Lauda und teilweise in Königshofen.

Mit einem Ausbau des Bahnhofes Königshofen (Baden) können künftig sämtliche Umstiege der RB 85 (Bad Mergentheim-Osterburken) in beiden Richtungen realisiert werden. Die Initiative Pro Tauberbahn hat bereits einen Vorschlag zum Ausbau des Bahnhofs Königshofen eingebracht. Eine mögliche zeitliche Verschiebung der RB 85 (3 Min. spätere Abfahrt in Lauda und 3 Min. früher in Osterburken) lassen Königshofen zum idealen und zeitsparenden Umsteigebahnhof entwickeln.

Das sind die Vorteile dieses Übergangsfahrplans:

  • Der Anschluss an die Madonnenlandbahn in Miltenberg wird beibehalten.
  • Busverkehre erfordern keine größeren Veränderungen, meist gar keine.
  • Schulzeiten können beibehalten werden.

Die drei großen Städte im Main-Tauber-Kreis werden zeitgemäß und gut miteinander verbunden.

3. Das Zukunftskonzept für die Tauberbahn

Um das ganze Fahrgastpotential zu nutzen, das die Tauberbahn zweifellos hat, schlägt die Initiative Pro Tauberbahn ein Zukunftskonzept vor. Es erfordert einige Investitionen in die Infrastruktur wie einen partiell zweigleisigen Ausbau der Strecke zwischen Bad Mergentheim und Markelsheim sowie zwischen Niederstetten und Blaufelden. Dadurch können Zugkreuzungen nicht nur an den Kreuzungsbahnhöfen abgewickelt werden, sondern dynamisch auf der Strecke. Um die Züge Richtung Nürnberg zu erreichen sollte bei Satteldorf ein Umsteigebahnhof geschaffen werden. Um auf batterieelektrische Züge umstellen zu können muss die nötige Ladeinfrastruktur installiert werden. Eine ausführliche Darstellung dieses Zukunftskonzepts findet sich auf der Homepage der Initiative Pro Tauberbahn. Die Infrastrukturverbesserungen sind jetzt zu planen, damit sie zum Beginn des nächsten Verkehrsvertrags im Jahr 2031 vorhanden sind und genutzt werden können.

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